Die 50er Jahre

In der Mitgliederversammlung am 15.1.1950 wurde die Umbenennung des Vereins (bisher B.S.C. Ballspielclub) in Arbeitersparverein - kurz A.S.V - beschlossen. Die meisten Gründungsmitglieder des bisherigen BSC Nemmersdorf waren Mitglieder in dem vor dem Krieg existierenden Arbeitersparverein, deshalb diese Namensänderung, aber auch die Möglichkeit des Sparens sollte wieder eingeführt werden.

 

Wörtlich zitiert aus dem Protokoll: Das Sparen soll ab Jan. 1950 wieder eingeführt werden. Den Mitgliedern wurde der Sinn und Zweck des Sparens klargemacht. Dieses Vorhaben konnte jedoch nicht realisiert werden, da ja der neue ASV ganz andere Aufgaben zu bewältigen hatte, als der ursprüngliche Sparverein.

Die Bezeichnung des Vereins wird ab diesem Zeitpunkt mit "Arbeitersportverein" geführt. Ein Jahr später waren Bestrebungen im Gange am Sportplatz eine Umkleide- und Unterstellmöglichkeit zu schaffen, außerdem sollte der Platz eingezäunt werden. Mit Hilfe eines Toto-Zuschusses von DM 1800,-- konnte dies durchgeführt werden.

Um einen Eindruck über die damaligen finanziellen Verhältnisse zu vermitteln, sei hier kurz der Kassenbericht angeführt. Den Einnahmen von DM 1.247,74 standen Ausgaben in Höhe von DM 1.055,33 gegenüber verblieb ein Kassenstand von DM 192,41.

In dieser Serie 52/53 konnte der erste größere sportliche Erfolg gefeiert werden. Die erste Mannschaft errang die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die B-Klasse. Die Meisterelf von Oberkonnersreuth: Horst Bittner, Alfred Faber, Michael Müller, Konrad Hoch, Erhard Schreiner, Rudi Reichel, Otto Schwarzott, Gerhard Fick, Herbert Hildner, Fritz Hoch, Max Maisel. .

Am 18.9.53 wurde dann mit Fritz Popp ein "Neuer" zum ersten Vorsitzenden gewählt. Und um den Verbleib in der B-Klasse zu sichern wurde mit Fritz Mertel der erste Trainer in der Vereinsgeschichte verpflichtet.

Auch eine neue Sparte gab es im Verein: Tischtennis. Aus den Unterlagen ist zu entnehmen, daß 14 Personen, davon 6 Jugendliche in dieser Sparte aktiv waren. Die Theatergruppe sorgte weiterhin für Unterhaltung und zusätzliche Einnahmen. In diesem Jahr gabs "Weihnachten am Berghof", Eintritt Erster Platz DM 1,20, Zweiter Platz DM 1,--. Die Darsteller: Konrad Glas, Trina Lang, Christa Pfister, Gerhard Fick, Herbert Hautsch, Hedwig Glas, Horst Baumann, Hannelore Glas, Erich Kanzjora, Reinhold Ebner, Siegfried Stiller, Hans Bauer.
Leitung H. Böhner.

Im gleichen Jahr wurde die erste Vereinssatzung beschlossen und der Verein erhielt vom Finanzamt die "Gemeinnützigkeit" zuerkannt. Auch weitere Maßnahmen am Sportplatz wurden schon ins Auge gefaßt, das Spielfeld sollte erweitert und dieser Teil ebenfalls dräniert werden.

Im Jahre 1955 wurde erstmals eine Jugendmannschaft zum Spielbetrieb angemeldet. Höhepunkte waren in diesem Jahr der Besuch am 2. und 3. April in Friedersdorf-Bitterfeld (DDR), sowie der Gegenbesuch am 14. und 15. Mai in Nemmersdorf. Das Festprogramm beinhaltete am Samstag einen Tanzabend, Sonntag früh Ausflug nach Bad Berneck, da jedoch nur 2 PKW (H. Heidenreich, H. Bauer) zur Verfügung standen wurde der Rest als Sozius auf Motorrädern transportiert. Nachmittag Fußballspiel 7:5 (1:4). Montags Besichtigung von Bayreuth per Bus.

Mit der Pfründestiftung ein Pachtvertrag für den Sportplatz abgeschlossen. Einmal wurde gegen einen Paragraphen dieses Vertrags verstoßen, so daß sich Herr Pfarrer Kolb veranlaßt sah, einen Beschwerdebrief an den ASV zu senden, hieraus sei kurz zitiert: "Am vergangenen Sonntag ist eine kirchliche Handlung, eine Beerdigung, durch lautes Schreien vom Sportplatz her gestört worden, daß sie unterbrochen werden mußte. Es wurde selbst der Fluch "Sauwetter" mit größter Deutlichkeit vernommen." Mit einer formellen Entschuldigung konnte die Sache bereinigt werden.

Ein Punkt der Mitgliederversammlung zeigt auf, wie sich die Zeiten ändern, denn es gab längere Diskussionen um die Grasnutzung des Spielfeldes. Es wurde ein Beschluß gefasst, jährlich die Grasnutzung zu verpachten. Im Herbst wurde mit dem verlegen der Drainagen und der Erweiterung des Spielfeldes begonnen.

In Jahr 1957 konnte das 10-jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden. Der Festakt fand im Saale Pfister statt.
Anwesende Ehrengäste Bgmstr Ehmann, Herr Pfarrer Kolb und Bez.Spielleiter Schrödel, sowie die Fußballer aus Friedersdorf-Bitterfeld.

Im Jahre 1959 wurde Fritz Hoch zum neuen Vorsitzenden gewählt. Um das Spielfeld sollten Sitzbänke aufgestellt werden, doch vorher mußte das Spielfeld um ein paar Meter verlegt (gedreht) werden, denn die neu ausgebaute Staße führte allzunahe an das Spielfeld heran.

Die 60er Jahre

Bei der Hauptversammlung 1961 wurde Georg Meisel zum 1. Vereinsvorsitzenden für den erkrankten Fritz Hoch gewählt. In der Serie 61/62 gings fußballerisch wieder aufwärts. Am Ende der Serie war der ASV punktgleich mit TSV Obernsees und dem TSV St. Johannis an der Tabellenspitze. Das nun erforderliche erste
Ausscheidungsspiel um den Aufstieg gegen den TSV Obernsees wurde in Donndorf mit 2:1 gewonnen.

 

Nach dem Aufstieg wollte man sich auch in der B-Klasse halten, um dieses Ziel zu erreichen wurde mit Lehrer Werner Kellner ein geeigneter Trainer verpflichtet. Die B-Klasse brauchte auch einen würdigen Rahmen, durch Anpflanzung rund ums Spielfeld entstand das "Birkenstadion".

 

Bestens in Erinnerung bei den "Dabeigewesenen" sind auch noch die sehr langen Spielersitzungen, bei denen öfters durch Polizeikontrollen 5 DM berappt werden mussten, es sei denn man konnte noch schnell einen der Hinterausgänge benutzen.

 

In der schlechten Jahreszeit wurde das Training in den Pfistersaal verlegt, doch nach wenigen Wochen wurde das Saaltraining gekündigt. Dieser Punkt war dann ein Hauptthema in der Mitgliederversammlung am 8.12.62. Die Mehrheit der anwesenden Mitglieder war der Meinung, auf das Wintertraining im Saal kann
nicht mehr verzichtet werden, und stimmte für einen Umzug ins Gasthaus Übel, wo diese Trainingsmöglichkeit gegeben war.

 

Während bei der Jahreshauptversammlung zumindest finanziell eine gute Bilanz aufgezeigt werden konnte, erstmals betrug der Kassenstand über 1.000 DM war schon abzusehen, daß die Fußballer in der B-Klasse schwer zu kämpfen hatten, am Ende der Serie war dann der erneute Abstieg besiegelt.

 

Am 20.12.64 begann dann die Ära mit Hans Maisel als Vereinsvorsitzenden, als weiteres wurden gewählt: 2. Vors.: Erh. Schreiner, 1. Kassier: Chr. Ebner, 2. Kassier: E. Zapf, 1. Schr.: Josef Palta, 2. Schr.: Erwin Geier. Ausschußmitgl.: Hans Fick, Hans Glas, Fred Goldschald, Heinr. Wolf. War die neue Vereinsleitung schon sehr damit beschäftigt, die nach dem Abstieg etwas nachlassende Moral der Fußballer aufzupolieren, so kam noch hinzu, daß das Pokalturnier in diesem Jahre regelrecht ins Wasser fiel. Das Einlagespiel ASV gegen eine Bundeswehrauswahl; mit Müller, Größler, Breuer, Hauenstein; war gerade beendet, aber dann nahte ein Unwetter, so daß die nachfolgenden Spiele wegen Überflutung des Spielfeldes nicht mehr angepfiffen werden konnte. Auf Grund fehlender Unterstellmöglichkeiten wurden natürlich alle Zuschauer vertrieben, so blieb man auf den "Fressalien" sitzen. Diese mussten dann im "Beckn-Saal" unter den Mitgliedern zum Selbstkostenpreis aufgeteilt werden. Dieses Vorkommnis war dann der Anstoß, daß man sich ab sofort
Gedanken darüber machte, ein Massiv-Gebäude auf dem Sportgelände zu errichten.

 

In Jahre 1967 konnte am 10./11. Juni das 20-jährige Vereinjubiläum gefeiert werden. Dabei wurde die Vereinsfahne mitsamt dem Mast entwendet.

 

In der Nachbarschaft wurde mit dem SV Röhrenhof ein neuer Verein gegründet der ab der neuen Serie am Spielbetrieb teilnehmen wollte. Da jedoch noch kein eigener Fußballplatz vorhanden war, leistete der ASV Nachbarschaftshilfe und lies dem "SVR" seine Spiele auf dem ASV-Platz austragen. Zudem vereinbarten beide Vereine, zusammen eine Jugendmannschaft aufzustellen.

 

Im Jahre 1968 nahmen die Planungen für ein Jugendheim mit Jugend- und Aufenthaltsraum, zwei Aborten und einem kleinen Abstellraum Formen an. Die Kosten mit ca. 20.000 DM sollten mit Zuschüßen, Eigenkapital und Eigenleistung zu decken sein. Bereits zum Sportfest am 28. Juni 69 war das Jugendheim fertig, die Einweihung konnte in Anwesenheit von Bgmstr. Peter Ehmann und Herrn Pfarrer Fellner vorgenommen werden. Fast

1.100 Stunden wurden von 40 Personen an Eigenleistung erbracht. Die echten Kosten hielten sich Dank großzügiger Unterstützung einiger Firmen im Rahmen, nur die Zuschüsse rollten nicht so recht an.

 

Das "Jugendheim" war erst kurze Zeit fertig, da konnte es seine eigentliche Funktion nicht mehr so recht ausfüllen, denn der Jugendmannschaft fehlte es an Nachwuchs. Um für die Fußballer verbesserte Trainingsmöglichkeiten zu schaffen sollte eine Flutlichtanlage errichtet werden. Bis alle Planungen durchgeführt und die Genehmigung eingeholt war, ging ein Jahr ins Land.