4. Derbysieg in Folge - Abstieg der SpVgg Goldkronach besiegelt!
von MZ
Es war relativ ruhig im Vorfeld auf das Ortsderby zwischen der SpVgg Goldkronach (15.) und dem ASV Nemmersdorf (2.). Zu sehr waren die Vereine wohl mit sich selbst und der, zumindest auf Goldkronacher Seite, prekären Tabellensituation beschäftigt. Während die Nemmersdorfer nämlich bereits den zweiten Tabellenrang sicher innehatten, steckten die Goldkronacher schon vor der Partie tief im Abstiegskampf. Personell mussten die Gäste auf Florian Sommerer und schon seit längerem auf Patrick Honig verzichten. Die Heimelf plagen schon die ganze Saison über Verletzungssorgen, konnte aber dennoch auf eine gute Startaufstellung zurückgreifen.
Die SpVgg zeigte vom Anpfiff weg, dass sie wußte, um was es für sie geht und wirkte keineswegs gehemmt. Die Gäste ihrerseits waren zunächst nicht sonderlich präsent, standen zu weit vom Gegner weg und ließen etwas an Einsatz und Konzentration missen. So gehörten die ersten Minuten klar der Heimelf, die angetrieben von David und Josua Opel auch zu ersten Chancen kam. Schon in der zweiten Spielminute hätte der Unparteiische möglicherweise auf den ominösen Punkt zeigen können, als Josua Opel im Strafraum attackiert wurde. Allerdings ging der Aktion wohl eine Abseitsstellung von Opel voraus. Zwei Minuten später visierte Blechschmidt nach Kopfballvorlage von Vogel über das Gästegehäuse. Nach knapp einer Viertelstunde (12.) dann doch die Führung der Goldstädter. Nach Ecke von Josua Opel wurde der Ball vom Nemmersdorfer C. Sommerer per Kopf verlängert und Hannes Rabenstein hatte aus Nahdistanz am zweiten Pfosten keine Mühe einzuschieben.
Das war der Weckruf für den designierten Vizemeister. Von nun an zeigten die Gäste mehr Biss im Zweikampf und trugen ihre Angriffe besser vor. So konnte man immer wieder Schwächen in der Goldkronacher Hintermannschaft aufdecken. Nach 21 Minuten war es der auffällige Herbrich, der auch heute an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen konnte und den Ausgleich markiert. Lukas Arndt spielt im Mittelfeld auf Dörsch, der passt in den Strafraum auf Herbrich. Der nimmt den Ball an, versetzt mit einer Drehung Gegenspieler Mertins und schließt gegen die Laufrichtung von Torhüter Pöhlmann souverän ab. Jetzt war der ASV am Drücker, zwei Minuten nach dem Ausgleich bekommt Herbrich einen langen Ball auf halblinker Position, zieht in den Strafraum und passt scharf zur Mitte. Lukas Arndt verpasst die Hereingabe nur um Haaresbreite. Wieder zwei Minuten später drückt Stauch aus der Distanz ab und zwingt Pöhlmann zu einer Parade. Nur weitere drei Minuten weiter dann die Führung der Dumbach-Elf. Dittmann bekommt auf der linken Außenbahn das Leder und vernascht zunächst seinen Gegenspieler Franz Rabenstein, pflügt in den Goldkronacher Strafraum, düpiert weitere zwei Verteidiger und bedient wieder Herbrich, der erneut überlegt einnetzt.
Goldkronach brauchte nun einige Minuten, um den Schock zu verdauen. Das nächste Lebenszeichen sendete Vogel, der sich während der gesamten Partie vehement gegen die drohende Niederlage stemmte und sich so ein gutes Zeugnis verdiente. Er behauptet den Ball im Strafraum, dreht sich geschickt um Gegenspieler Schoberth, zielt aber über den Kasten von Legat. Kurz vor dem Pausentee dann nochmals die Gäste. Eine herrliche Kombination über Sommerer, Herbrich, Stauch schließt wiederum Herbrich ab, Pöhlmann kann nicht festhalten und Herbrich setzt den Nachschuss über den Kasten, eine echte Großchance. Strömsdörfer steckt auf Dittmann durch, der blank vor Pöhlmann am Hüter scheitert. Anschließend spielt C. Sommerer Moritz Stauch frei, der aus der Drehung über den Querbalken zielt.
Der zweite Durchgang brauchte einige Anlaufzeit, die Mannschaften neutralisierten sich zunächst im Mittelfeld. Die Heimelf agierte nun wieder sicherer und versuchte das Heft an sich zu reißen. Hajrizaj war es nach gut einer Stunde (62.), der einen Freistoß direkt aufs Tor brachte. Legat konnte den schwierigen Ball an den Pfosten lenken. Zwei Minuten später Freistoß für die den ASV. Der Ball wird ein paar Meter quer gelegt und Strömsdörfer zieht von der Strafraumgrenze ab und trifft ebenfalls nur die Querlatte. In der Schlussviertelstunde warf die SpVgg dann alles was laufen konnte nach vorne. In der 78. Minute kam der völlig blanke Franz Rabenstein nach einer Ecke am zweiten Pfosten ans Leder, vergab aber kläglich. Vier Minuten später zieht Max Rabenstein einfach mal ab, aber Legat ist auf dem Posten. Eine Zeigerumdrehung weiter eine Dublette aus Hälfte eins. Vogel verlängert per Kopf auf Blechschmidt, der wieder über das Gehäuse zielt. Alex Legat war erneut Endstation bei einem Helger-Geschoss, das der Torhüterroutinier sicher pflückt.
In der 87. Minute kochen die Gemüter bei der Heimelf erneut hoch. Blechschmidt ist im Gästestrafraum durchgebrochen und wird angespielt. Legat kommt aus seinem Kasten und prallt mit dem Stürmer zusammen. Der Ball bleibt im Spiel und wird von einem SpVgg-Akteur aufs Tor geschossen. Wieder streift der Ball die Latte und geht ins Toraus. Wütende Proteste der Bauer-Schützlinge, Goldkronach fordert einen Strafstoß, doch der Unparteiische entscheidet auf einen Vorteil, weil die SpVgg zum Torabschluss kam. Die letzte Szene gehört dem ASV. Wir sind bereits in der Nachspielzeit, als nach einem Eckball der ASV klärt und Josua Opel in Strafraumnähe an den Ball kommt. Opel bleibt nach einem grenzwertigen Zweikampf liegen und Lukas Arndt schnappt sich die Kugel und läuft über den gesamten Platz in das verlassene Gehäuse von Patrick Pöhlmann, der die letzten Minuten bereits in der gegnerischen Hälfte verbrachte. Das 1:3 war der Schlusspunkt, Schiedsrichter Becher pfiff die Partie im Anschluss ab.
Die SpVgg hat sich in einem intensiven Derby ordentlich präsentiert, blieb aber im Abschluss zu schwach, um den Nachbarrivalen ernsthaft zu gefährden. Zudem haderten die Einheimischen immer wieder mit den Entscheidungen des Unparteiischen.Die besten Noten verdienten sich David und Josua Opel, dazu Vogel und Hajrizaj. Der ASV steigerte sich nach dem 0:1 enorm und hatte die Goldkronacher bis zur Schlussviertelstunde dann ganz gut im Griff. Mit etwas mehr Konzentration hätte die Partie vor der Pause bereits entschieden sein können. Beim ASV taten sich Herbrich, Dittmann und C. Sommerer hervor. Für die SpVgg Goldkronach bedeutet diese Niederlage nicht nur die vierte Derbypleite in Folge, sondern gleichzeitig auch die bittere Abstiegspille. Punktemäßig kann man am letzten Spieltag nur noch den SV Weidenberg einholen, der allerdings hat den direkten Vergleich mit den Goldkronachern aufgrund der mehr erzielten Auswärtstreffer gewonnen. So muss die SpVgg Goldkronach nächste Serie in der A-Klasse an den Start gehen. Anders die Gäste, die nun tatsächlich noch die Chance haben, am letzten Spieltag Meister zu werden. Voraussetzung hierfür ist ein eigener Sieg gegen Warmensteinach und eine Niederlage des Tabellenführers Oberpreuschwitz gegen Röhrenhof. Dann wäre man punktgleich und hätte seinerseits den direkten Vergleich gewonnen.